Feuilletontrouvaillen
"... Cocteaus Vita erscheint als ein eigentlicher Roman, als
eine pikareske Folge von Begegnungen mit schrägen und/oder schillernden Figuren
über dem Basso continuo eines febrilen existenziellen
Unwohlseins."
in: Zitzmann, M.; Wunderjüngling im
künstlerischen Paradies: Jean Cocteau im Pariser Centre Pompidou und in einer
neuen Biografie;
Neue Zürcher Zeitung, 22.10.2003, Nr. 245, S.
45
"... Feuerbachs Oszillieren zwischen der
sinnlichen und endlichen Natur der Menschen und der Vergottung der Gattung als
alleinige, absolute Wirklichkeit mag man immerhin als Signatur auch unserer
Gegenwart noch erkennen."
in: Wenzel, U. J.; Der Mensch
sei des Menschen Gott: Vor zweihundert Jahren wurde Ludwig Feuerbach
geboren;
Neue Zürcher Zeitung, 28.07.2004, Nr. 173, S.
37
"... Jede Kunst wäre somit - auch in einem
nichtmetaphysischen Sinn - anagogisch, und jedes Interesse an Kunst wäre, so
gesehen, mit dem romantischen Impetus behaftet, die Wirklichkeit zu
"poetisieren" und sie dadurch zu intensivieren und zu
erweitern."
in: Weibel, Elmar; Zwischen Ästhetik und
Anästhesie: Kunst, Kitsch und Pornografie - Versuch einer Definition;
Neue
Zürcher Zeitung, 30./31.10.2004, Nr. 254, S. 65
"... Gleichzeitig setzt er dem zentralen
psychologischen und intellektuellen Problem des digitalen Zeitalters - der
Zerstreuung - eine zielgenau berechnete Spannung zwischen Lakonik und
Überschwang sowie das Gewicht seiner Naturmetaphern entgegen."
in: Seibold-Bultmann, Ursula; Insel im Datenstrom: Die Bibliothek als
Medienzentrum - ein Neubau von Herzog & de Meuron in Cottbus;
Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2004, Nr. 291, S.
21
"... Valentins waffe war der
konsequente, nicht gewollte und somit erreichte weg, den vorgegebenen rahmen bis
an seine äußerste grenze hin zu akzeptieren und somit ohne große absichten oder
weltverändernde maßnahmen ins wanken zu bringen."
in: Schlingensief, Christoph; Maximal ziellos zur
Attacke: Endlich eine Karl-Valentin-Gesamtausgabe;
Die Zeit, Literaturbeilage Nr. 47 (2002)
"... Daniel 1 bis
25 sind durch die Bank misanthropische, wahlweise misogyne, jederzeit
zynisch-abgehalfterte Figuren bzw. Abziehbilder, deren Hauptproblem ihre
zunehmende Orientierungslosigkeit ist."
in: Laux, Thomas; Der
verbesserte Affe und die leere Zukunft: Michel
Houellebecqs Klon-Roman «Die Möglichkeit einer Insel»;
Neue
Zürcher Zeitung, 27./28.08.2005, Nr. 199, S. 49